Menu
menu

Hochwasserschutz an der Selke in der Ortslage Hoym

Im Zuge der Auswertung des Hochwasserrisikomanagementplans (HWRMP) für die Selke – Stufe 3 – wurden Teile der Ortslage Hoym als überflutbarer Abschnitt mit einem signifikanten Hochwasserrisiko eingeordnet. Für den Hochwasserschutz ist daher zwischen Flusskilometer 12+880 und 12+760 rechtsseitig der Selke die Errichtung eines neuen Deiches vorgesehen.

Die Selke und ihr Zulauf Getel durchfließen die Ortschaft Hoym in mäandrierender Form von Südosten nach Nordwesten. Der Planungsabschnitt befindet sich im nördlichen Bereich der Ortschaft Hoym und beginnt vor der Mündung der Getel in die Selke.

Die Trasse des Hochwasserschutzdeichs ist ca. 122 m lang. Der geplante Deich verläuft bogenförmig, mit einer 5 m breitem Deichschutzzone, welche an die Grenze des Auwaldrestes anschließt. Die Deichtrasse beginnt an dem höhergelegenen Gelände am Sportplatz und wird dann bis an das geplante Absperrbauwerk an der Mündung der Getel (Länge ca. 10,0 m) fortgesetzt. Dadurch wird ein lückenloser Hochwasserschutz in diesem Bereich hergestellt.

Für die dauerhafte Unterhaltung und zur Verteidigung des Hochwasserschutzdeiches sowie für das zusätzlich geplante Absperrbauwerk ist ein Wirtschaftsweg von der Gartenstraße bis in Höhe der Mündung der Getel geplant. Der Wirtschaftsweg ist bis in Höhe des Absperrbauwerks und der dort vorgesehenen Stellfläche für die Feuerwehr mit Rasengittersteinen befestigt. Danach wird der Unterhaltungsweg auf der Deichkrone fortgesetzt, so dass auch eine Zuwegung vom und zum Sportplatz zur Deichverteidigung bzw. -unterhaltung möglich wird. Eine Wendestelle wird dadurch nicht notwendig. Die Befestigung der Deichkrone erfolgt mit Schotterrasen. Die vorgesehene Höhe der Deichkrone liegt bei ca. 121,64 m ü. NHN. Diese ergibt sich aus dem Bemessungswasserstand (HQ100) mit ca. 121,10 m NHN zzgl. 50 cm Freibord.
Geplant ist ein homogener Deich, der aus schwer durchlässigem, bindigem, gemischtkörnigem Boden lagenweise verdichtet aufgebaut wird.

Im Mündungsbereich der Getel wird des Weiteren ein Absperrbauwerk errichtet, das im Hochwasserfall geschlossen werden kann, um einen Rückstau in die Getel und in das tiefer liegende Gelände zu vermeiden. Im Hochwasserfall muss das Wasser der Getel in die Selke übergepumpt werden. Die Feuerwehr bzw. THW können dann zum Aufbau der Technik die für diesen Zweck geplante Stellfläche nutzen.
Als Absperrorgan ist ein Doppelschütz als Sonderanfertigung aus verzinktem Stahl vorgesehen.  Unterhalb der Schütztafel ist ein Dammbalkenverschluss geplant. Oberhalb der Schütztafel ist ein Bediensteg (Gitterrostlaufsteg) mit Geländer als Absturzsicherung angedacht.

Das Planungsgebiet befindet sich in dem Fauna-Flora-Habitat "Bode und Selke im Harzvorland", weshalb umfangreiche Planungen zum Schutz von Natur und Umwelt durchgeführt wurden. Im Rahmen einer Landschaftspflegerischen Begleitplanung wurden die zu erwartenden Eingriffe im Sinne des § 14 BNatSchG ermittelt. Im Ergebnis wurden Maßnahmen festgelegt, durch welche erhebliche Beeinträchtigungen auf die Schutzgüter vermieden werden, bzw. durch welche der Eingriff kompensiert werden kann.

Projektstand

- Vermessungsleistungen sind abgeschlossen
- Baugrunduntersuchungen sind abgeschlossen
- Genehmigungsplanung liegt vor
- Bauerlaubnisverträge in Bearbeitung