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Er­geb­nis­über­sicht zur In­for­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung am 07.11.2022 in Axien (An­na­burg)

Kon­text

Der Lan­des­be­trieb für Hoch­was­ser­schutz und Was­ser­wirt­schaft Sachsen-​Anhalt (LHW) führ­te am 07.11.2024 von 18:00 – 21:00 Uhr eine In­for­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung zum ak­tu­el­len Stand der Pla­nung am Flut­pol­der Axien-​Mauken in der Ort­schaft Axien (Stadt An­na­burg) durch. Die öf­fent­li­che Ver­an­stal­tung rich­te­te sich an di­rekt von der Maß­nah­me be­trof­fe­ne Per­so­nen und in­ter­es­sier­te Bür­ge­rin­nen und Bür­ger der von der Maß­nah­me be­trof­fe­nen Ort­schaf­ten Axien und Geh­men der Stadt An­na­burg. Ge­la­den wurde über das Amts­blatt der Stadt. Ins­ge­samt nah­men 81 Per­so­nen (in­klu­si­ve der Ver­an­stal­ter) an der Ver­an­stal­tung teil.

Ziel der Ver­an­stal­tung war, einen ak­tu­el­len Über­blick über die Pla­nung und die Zeit­schie­ne zu geben, Rück­mel­dun­gen der ört­li­chen Be­völ­ke­rung ein­zu­ho­len und mit den An­we­sen­den in den Dia­log zu tre­ten. Daher gab es auf der Ver­an­stal­tung viel Zeit und Raum, um Rück­mel­dun­gen zu dem Vor­ha­ben zu geben und ge­zielt Fra­gen an das LHW und an die pro­jekt­be­glei­ten­den Pla­ne­rin­nen und Pla­ner zu stel­len.

Ab­lauf

  1. Be­grü­ßung durch die Mo­de­ra­ti­on, Staats­se­kre­tär Dr. Stef­fen Eich­ner und Chris­ti­an Jö­ckel (LHW), sowie den Bür­ger­meis­ter der Stadt An­na­burg Ste­fan Schmidt
  2. Or­ga­ni­sa­to­ri­sches und so­zio­me­tri­sche Ab­fra­ge
  3. Rück­blick – Was ist seit No­vem­ber 2022 pas­siert? (Mar­tin Et­zold, LHW)
  4. Lan­des­über­grei­fen­der Hoch­was­ser­schutz im Ober­lauf (Antje Matz­ke, LTV Sach­sen)
  5. Stand der Um­set­zung und Pla­nung des Flut­pol­ders Axien-​Mauken (Dr. Heiko Scholz, Pla­nungs­ge­sell­schaft SCHOLZ + LEWIS mbH:)
  6. Er­läu­te­run­gen zur Ent­schä­di­gungs­re­ge­lung (Sven Schulz, Mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft, En­er­gie, Kli­ma­schutz und Um­welt)
  7. Pause inkl. Aus­la­ge von Kar­ten­ma­te­ri­al
  8. Fra­gen und Dis­kus­si­on mit den Teil­neh­men­den
  9. Ab­schluss und Aus­blick

Prä­sen­ta­ti­on

Die Prä­sen­ta­ti­on zur Ver­an­stal­tung am 07.11.2024 in Axien steht hier zum Down­load be­reit:

Zu­sam­men­fas­sung von Fra­gen, Rück­mel­dun­gen und Dis­kus­si­on

Der Raum Prettin-​Pretzsch wurde als be­son­ders taug­li­cher Ort für End­la­ger­stand­ort Ra­dio­ak­ti­ven Mülls iden­ti­fi­ziert. Schließt der Bau des Pol­ders Axien-​Mauken die Orte Pret­tin und Pretzsch für die Suche nach einem End­la­ger­stand­ort für nu­klea­ren Müll aus? Der nu­klea­re Müll könn­te das Grund­was­ser hier und in der wei­te­ren Re­gi­on ver­seu­chen.

  • Für die Ent­sor­gung von ra­dio­ak­ti­ven Müll ist der Bund zu­stän­dig, Im Lan­des­ent­wick­lungs­plan Sachsen-​Anhalt ist der Flut­pol­der Axien-​Mauken als Vor­ang­ge­biet für Hoch­was­ser­schutz aus­ge­wie­sen. Ob dies einen End­la­ger­stand­ort aus­schließt wird durch das MWU an das zu­stän­di­ge Bun­des­mi­nis­te­ri­um wei­ter­ge­ge­ben.

Was pas­siert, wenn der Damm wei­ter ober­halb des Pol­ders bricht?

  • Es gibt keine Un­ter­su­chung für jedes mög­li­che Hoch­was­ser­scha­dens­Sze­na­rio, das im obe­ren Fluss­ver­lauf ein­tre­ten könn­te. Es ist aber so, dass die Dei­che im säch­si­schen Be­reich, wie in Sachsen-​Anhalt mit dem Schutz­ziel eines hun­dert­jäh­ri­gen Hoch­was­sers (HQ100) er­tüch­tigt wur­den.
  • Die LTV hat Schutz­maß­nah­men vor­ge­stellt, deren Aus­sicht auf Um­set­zung sehr gut sind. Mit den zu­sätz­lich ge­plan­ten Flut­pol­dern kann die Hoch­was­ser­wel­le bei Ex­trem­ereig­nis­sen ge­kappt wer­den.

Es wird viel LKW-​Verkehr er­war­tet, um die Flut­pol­der zu er­rich­ten. Was pas­siert mit den Stra­ßen nach der Bau­maß­nah­me, die dann si­cher­lich nicht mehr so gut be­fahr­bar sind wie jetzt.

  • Der Bau des Pol­der ist mit er­heb­li­chen Massen-​Transporten ver­bun­den. Für den An­trans­port müs­sen die ak­tu­el­len Wege ge­nutzt wer­den.
  • Die Pla­nungs­tie­fe ist noch nicht er­reicht um ge­naue Aus­sa­gen zu ge­plan­ten Trans­port­stre­cken vor­zu­stel­len. Dies wird im Rah­men der Ent­wurfs­pla­nung mit der Auf­stel­lung eines Transport-​Logistikkonzeptes er­ar­bei­tet.
  • Die Ver­bind­lich­keit zu den Wie­der­her­stel­lungs­maß­nah­men wird mit dem öf­fent­lich recht­li­chen Ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren (Ziel: Plan­fest­stel­lungs­be­schluss) ge­klärt. Der LHW setzt Auf­la­gen aus der Ge­neh­mi­gung um.
  • Bei den be­reits sa­nier­ten Dei­chen, wel­che vor­han­de­ne Stra­ßen ge­nutzt haben, wurde der Zu­stand da­nach min­des­tens auf das vor­he­ri­ge Ni­veau wie­der­her­ge­stellt. Er­fah­run­gen der Re­gi­on zu be­reits ab­ge­schlos­se­nen Bau­maß­nah­men des LHW hier­zu lie­gen vor.

Der Deich des Pol­ders Axien-​Mauken soll an einem Ge­höft im Nor­den von Geh­men vor­bei­füh­ren. Ist es kor­rekt, dass der Deich ent­lang der jet­zi­gen Stra­ßen­füh­rung ge­baut wer­den soll und wird der Min­dest­ab­stand von 80m ein­ge­hal­ten?

  • Aus den Ge­sprä­chen mit den Ort­schafts­rä­ten hat sich ge­zeigt, dass ein Ab­stand von ca. 80 m zur vor­han­de­nen Be­bau­ung es er­mög­licht, dass sich der Pol­der­deich in das Land­schafts­bild ein­fügt.
  • Die ur­sprüng­li­che Tras­sen­füh­rung (ge­stri­chel­te Li­ni­en­füh­rung) und die jetzt be­plan­te Pol­der­deich­li­nie wer­den noch­mals ge­zeigt (Folie 37). Die ak­tu­el­le Pla­nung sieht vor, dass der Pol­der­deich wei­ter weg­ge­setzt wird und ein Min­dest­ab­stand von 80m ein­ge­hal­ten wird.
  • Nörd­lich von Geh­men ist die ge­plan­te Pol­der­deich­li­nie noch in Be­we­gung, da hier Ab­stim­mun­gen mit dem Lan­des­be­trieb für Stra­ßen­bau, Be­trieb und Un­ter­hal­tung sowie mit Ver­sor­gungs­trä­gern noch aus­ste­hen.
  • Über den Ab­stand des Pol­der­dei­ches an dem nörd­lich ge­le­ge­nen Ge­höft muss noch­mal ge­spro­chen wer­den.
  • Zu­sam­men­fas­send hat der LHW die Rück­mel­dun­gen aus der Be­trof­fen­heit auf­ge­nom­men, diese mit den Ort­schafts­rä­ten be­spro­chen und eine ge­mein­sa­me Lö­sung ent­wi­ckelt. Die Mo­ti­va­ti­on der Pla­nung liegt darin, trotz der hohen Be­trof­fen­heit, eine mög­li­che Ak­zep­tanz vor Ort zu er­hö­hen.

Wo wird das Ein­lauf­bau­werk ge­plant? Der Stand­ort ist nicht in der Ge­mar­kung von Axien (es geht um das rote U in der Folie 37 – das bei den letz­ten Pla­nun­gen an einem an­de­ren Stand­ort war).

  • Ziel des Ein­lauf­bau­werks soll eine schnel­le Flu­tung des Pol­ders er­mög­li­chen, näm­lich durch hohen Was­ser­stand und ein mög­lichst tie­fes Ge­län­de. Das Ein­lauf­bau­werk soll an der Stel­le eines vor­he­ri­gen Deich­bruchs plat­ziert wer­den.

Wie wird mit den stei­gen­den Grund­was­ser­stän­den beim Be­trieb des Pol­ders um­ge­gan­gen? Was ist wenn beim Be­trieb des Flut­pol­ders diese An­la­gen aus­fal­len?

  • Die Pol­der­fu­tung hätte große Aus­wir­kun­gen auf den Grund­was­ser­stand, wenn es keine Bin­nen­ent­wäs­se­rungs­maß­nah­men gäbe. Hier gilt der Grund­satz, dass es durch den Pol­der­be­trieb keine Ver­schlech­te­rung geben soll. Daher wer­den für den Flut­pol­der Maß­nah­men vor­ge­se­hen, wel­che den Grund­was­ser­spie­gel beim Be­trieb des Flut­pol­ders sen­ken. Durch das Win­ter­hoch­was­ser 2023/ 2024 war es mög­lich, eine de­tail­lier­te Aus­wer­tung vom an­stei­gen­den El­be­was­ser­stand und den dar­aus re­sul­tie­ren­den Grund­was­ser­stän­den durch­zu­füh­ren. Es konn­te an der Grund­was­ser­messtel­le 5, wel­che sich am Klö­de­ner Riss be­fin­det, be­ob­ach­tet wer­den dass der Be­trieb des Schöpf­werk Klö­den einen we­sent­li­chen Ein­fluss auf den An­stieg des Grund­was­ser­stan­des im Hin­ter­land bei Hoch­was­ser der Elbe hat. Auf die­ser Er­kennt­nis wer­den die grund­was­ser­be­ein­flus­sen­den Maß­nah­men ge­plant.
  • Die Be­triebs­si­cher­heit die­ser tech­ni­schen An­la­gen wird damit er­reicht, dass jedes Schöpf­werk mit einer wei­te­ren Er­satz­pum­pe aus­ge­rüs­tet wird und auch bei Strom­aus­fall durch eine al­ter­na­ti­ve Ver­sor­gung ein­satz­be­reit sein wird.

Die Fähr­über­fahrt in Axien ist ein wich­ti­ger Ver­kehrs­kno­ten­punkt. Ist das wei­ter­hin mög­lich, auch für land­wirt­schaft­li­che Ge­rä­te und große Ge­rä­te (40-​Tonner)? Es wäre üb­ri­gens wün­schens­wert, wenn es eine Brü­cke gibt, weil die Re­gi­on durch die Elbe sehr ab­ge­schnit­ten ist.

  • Der Pol­der soll nur bei Ex­trem­hoch­was­ser ge­nutzt wer­den – das be­deu­tet einen Nor­mal­zu­stand bei 99,99% der Zeit. Die Fähr­über­fahr­ten wer­den be­reits bei klei­nen Hoch­was­ser­er­eig­nis­sen, wie über­all auf der Elbe, ge­sperrt. Die Flu­tung des Pol­ders fin­det wenn über­haupt erst viel spä­ter und bei viel hö­he­ren Was­ser­stän­den statt. Die Stra­ßen­si­tua­ti­on wird durch den Pol­der­bau nicht be­ein­träch­tigt. Zu­sätz­lich wird die Ver­bin­dungs­stra­ße nach Mau­ken auf Damm­la­ge ge­bracht und  um ca. 4 Meter zum jet­zi­gen Be­stand er­höht. Damit ist der Ort auch bei Hoch­was­ser er­reich­bar. Die Pla­nung einer El­be­brü­cke liegt nicht im Zu­stän­dig­keits­be­reich des LHW.

Ist es rich­tig, dass der Deich im Nord-​Osten von Mau­ken er­tüch­tigt und nicht zu­rück­ge­nom­men wer­den soll?

  • Der Deich­bo­gen soll vor­ge­zo­gen sa­niert wer­den. Das ist eine Zwi­schen­lö­sung. Die Tras­se des zu­künf­ti­gen Flut­pol­ders soll dann bei dem ge­plan­ten Ver­lauf des Deichs ent­ste­hen. Der rück­ver­leg­te Deich wird also zu­sam­men mit dem Pol­der ge­baut. Der alte (sa­nier­te) Deich, wird dann rück­ge­baut, da er dann nicht mehr be­nö­tigt wird. Das Ma­te­ri­al wird dann als Bo­den­la­ger die­nen.

Wie hoch ist die Ent­schä­di­gung / Kauf­preis für die Flä­chen, auf denen der Deich ge­baut wird?

  • Die Höhe der Ent­schä­di­gung wird durch ein Vekehrs­wert­gut­ach­ten er­mit­telt, das die ak­tu­el­len Ver­kehrs­wer­te be­rück­sich­tigt.

Die ein­ma­li­ge Ent­schä­di­gung durch den Bau des Pol­ders ist auf 20% fest­ge­setzt. Be­trifft das nur Flä­chen in­ner­halb des Pol­ders oder auch Flä­chen, die zer­schnit­ten wer­den?

  • Das muss im Ein­zel­fall be­trach­tet wer­den. In man­chen Fäl­len könn­te es Sinn ma­chen, dass das LHW auch klei­ne Flä­chen hin­ter dem Deich er­wirbt oder es eine Re­ge­lung über Flä­chen­tausch gibt.

Kon­takt

Bei Fra­gen und Hin­wei­sen mel­den Sie sich bitte bei der fol­gen­den E-​Mail-Adresse: 
Info.DRV-​Polder(at)lhw.mlu.sachsen-​anhalt.de