Sachstandsbericht 2024
Flutpolder Axien-Mauken
Der Jahreswechsel 2023/ 2024 war verbunden mit einem Hochwasser der Elbe, wie es statistisch aller 2 bis 5 Jahre einzuordnen ist. Der Scheitellauf der Elbe hat dazu geführt, dass die Elbvorländer flächig überstaut waren. Somit konnten die bisher gewonnenen Erkenntnisse zum Baugrund, zum Grundwasserleiter und zur Kopplung des Oberflächenwasserstandes mit dem Einfluss auf den Grundwasserstand realitätsnah nachgebildet werden. Die sogenannte Kalibrierung des Grundwassermodells ist abgeschlossen und die durch den Betrieb des Polders eintretenden Auswirkungen auf den Grundwasserleiter können sehr gut nachgebildet werden.
Der Untersuchungsraum des Flutpolders und die zukünftige Polderfläche ist durch zahlreiche Grabenstrukturen gekennzeichnet. Der bedeutendste Vorfluter ist der Klödener-/ Kleindröbener Riss. Die Gräben wurden alle Nachvermessen, die Leistungsfähigkeit bestimmt und die Bewirtschaftung mit dem Unterhaltungsverband abgestimmt. Im Ergebnis der Untersuchungen können vorhandene Vorfluter zusammengeführt, zentralisiert und somit das Erfordernis von Schöpf- und Pumpwerken minimiert werden.
Die in 2023 begonnenen Untersuchungen zum Aufwertungspotential am Kleindröbener Riss konnten 2024 nicht zum Abschluss gebracht werden und werden 2025 fortgeführt.
Dies hat auch Auswirkungen auf die ortsnahen Polderdeiche entlang der Ortslagen Axien, Gehmen, Düßnitz und Kleindröben. Den Hinweisen aus den Öffentlichkeitsveranstaltungen 2022 und den Erkenntnissen zum Grundwassermodell folgend, wurde mittels Feintrassierung die Lage optimiert und abschließend bewertet. Alleinig für den Polderdeich der Ortslage Mauken ist noch keine einvernehmliche Lösung gefunden.
Für die Steuerung des Flutungspolders sind verschiedene Bauwerke geplant. Das Einlaufbauwerk hat hier eine zentrale Steuerungsfunktion. Mit Hilfe von hydraulischen Modellen wurde die Vorbemessung der Leistungsfähigkeit vorgenommen. Unterstützt wird der Ansatz mit einem aufgestellten Sicherheits- und Steuerungskonzept. Die Erkenntnisse werden durch ein physikalisches Modell mit integriertem 3-D-Modellansatz unterstützt. Diese Untersuchungen werden in 2025 fortgeführt.
Der Polderstandort Axien-Mauken hat auf Grund seiner Lage im Bundesland und seiner gewählten Größe das in Sachsen-Anhalt größte Potential für den Wasserrückhalt bei Extremereignissen. Die Auswirkungen auf die bestehende Infrastruktur und die Bewirtschaftungsstrukturen sind einschlägig. Das Land Sachsen-Anhalt hat dafür Anfang 2024 eine mit dem Bauernverband und dem Bauernbund abgestimmte Muster-Kompensationsvereinbarung zur Entschädigung im Flutungsfall aufgestellt. Die individuellen Vereinbarungen gilt es in den nächsten Jahren abzuschließen.
Alles Wichtige sowie den aktuellen Planungsstand wurde interessierten Bürgerinnen und Bürgern bei den Informationsveranstaltungen am 06. und 07. November 2024 vorgestellt.
Ausblick 2025
Die Fragestellungen rund um die Aufwertung des Klödener-/ Kleindröberner Risses gilt es abzuschließen und vor Ort zu kommunizieren. Der technische Entwurf für das Einlaufbauwerk mit den unterstützenden Modellversuchen soll fortgesetzt werden. Weiterhin sollen die Planungen für den Verbindungsdamm und die L 128 mit der LSBB weiter vertieft werden.