Sachstandsbericht 2022
Projekt Flutpolder Elster-Luppe-Aue
In 2022 erfolgten umfangreiche Vermessungsarbeiten im Untersuchungsgebiet. Dabei wurden vorhandene Altlaufstrukturen, Gewässer, Wege, Altlastenstandorte sowie zahlreiche weitere Geländepunkte im Poldergebiet und Querprofile der Gräben/Fließgewässer außerhalb des Gebiets aufgenommen. Um Informationen zu den Baugrundverhältnissen und den hydrogeologischen Schichtenaufbau im Untersuchungsgebiet zu erhalten, wurden die bereits vorhandenen Bohrungen/Bodenaufschlüsse recherchiert. Es zeigte sich, dass im Untersuchungsgebiet bereits eine hohe Anzahl an Bodenaufschlüssen vorliegt und damit die Datenbasis für den Baugrund und für das Grundwassermodell sehr gut ist.
Außerdem wurden verschiedene Abflussszenarien hydraulisch modelliert und damit die Untersuchung möglicher Poldervarianten - die Positionierung der Ein-, Auslauf- und Verbindungsbauwerke, die Trassierung der Polderdeiche sowie die Kammerung - weiter konkretisiert.
Die Möglichkeit von gezielten Flutungen der noch im Gebiet vorhandenen Altstrukturen der Weißen Elster zur Aufwertung des vorhandenen Naturraums (ökologische Flutungen) wurde näher untersucht. Es zeigt sich, dass ökologische Flutungen bereits bei kleineren, regelmäßigeren Hochwasserereignissen (jährliche Ereignisse), teilweise sogar bereits ab Mittelwasserabfluss möglich sind. Mit Hilfe von steuerbaren Bauwerken (Ein- und Auslaufbauwerke und zusätzliche Siele) könnten zudem kontrollierte, den Gegebenheiten angepasste, Flutungen erfolgen.
Weiterhin wurde die Scopingunterlage zur Festlegung des Untersuchungsrahmens der Umweltverträglichkeitsprüfung sowie Konzepte zur Erkundung der im Gebiet liegenden Altlastenstandorte und das Grundwassermodell erarbeitet.
Ausblick 2023: Als nächste Schritte werden die Scopingunterlage an die Träger öffentlicher Belange und weitere fachlich beteiligte Stellen verteilt, weitere naturschutzfachliche Kartierungen durchgeführt, die im Gebiet liegenden Altlastenstandorte untersucht, zusätzliche Messstellen für Grund- und Oberflächenwasser im und um das Poldergebiet zur Ergänzung des bereits bestehenden Messnetzes errichtet und die Vorplanung fortgeführt. Die Ergebnisse werden regelmäßig mit den Kommunen und dem Umweltamt des Landkreises vorgestellt und abgestimmt.