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Sachstandsbericht Flutpolder Elster-Luppe-Aue aus dem Jahr 2021 / Beginn der Bearbeitung

Nachdem Ende 2020 das Vergabeverfahren für Planungsleistungen erfolgreich abgeschlossen wurde, haben Anfang 2021 die Planungen begonnen. Aufgrund der großen Komplexität der Maßnahme war eine äußerst umfangreiche und fundierte Zusammenstellung der Planungsgrundlagen erforderlich. Dabei wurden bereits Grundlagendaten u.a. zur Hydrologie, dem Baugrund, naturschutzfachlichen Aspekten und bestehende und geplante Versorgungsleitungen im Untersuchungsgebiet zusammengetragen bzw. ermittelt. Im Untersuchungsgebiet befinden sich mehrere Gas- und Hochspannungsleitungen, welche bei der Planung und insbesondere bei der Wahl der Bauwerkstandorte und Deichtrassen beachtet werden müssen.

Weiterhin wurden weitere naturschutzfachliche Kartierungen im Untersuchungsgebiet und im Zuge der Vorplanung erste Überlegungen zu möglichen Poldervarianten, also zu unterschiedlichen Deichtrassen sowie Standorten von Ein- und Auslaufbauwerken, durchgeführt. Insbesondere die Lage des Einlaufbauwerkes ist ein wesentlicher Faktor für die hydraulische Wirkung des Flutpolders. Der Flutpolder soll als 3-Kammer-Polder konzipiert werden, damit im Flutungsfall unterschiedliche, in Fließrichtung abfallende Stauziele in den Kammern eingestellt und somit die erforderlichen Höhen und Breiten der Polderdeiche optimiert werden. Aufgrund seiner Lage im Grenzbereich zwischen Sachsen und Sachsen-Anhalt besteht für den Standort ein zusätzlicher fachlicher und genehmigungsrechtlicher Abstimmungsbedarf zwischen den beiden Bundesländern.

Neben der Nutzung für den Hochwasserschutz soll für den Polderstandort auch die Möglichkeit von gezielten Flutungen zur Aufwertung des vorhandenen Naturraums (ökologische Flutungen) untersucht werden, wofür sich vor allem die noch vorhandenen Altstrukturen der Weißen Elster im Gebiet anbieten würden. Die ökologischen Flutungen könnten mit Hilfe von steuerbaren Bauwerken (Ein- und Auslaufbauwerke und zusätzliche Siele) bei kleineren, regelmäßigeren Hochwasserereignissen erfolgen. Bei der derzeitig vorgesehenen Kammerung des Polders liegen die Altstrukturen der Weißen Elster in der Kammer I und der Kammer III, in denen sich primär Wald- / Forstflächen befinden.

Ausblick 2022: Als nächste Schritte werden die Machbarkeit und Art einer möglichen ökologischen Flutung unter Berücksichtigung der hydraulischen Gegebenheiten am Standort weiter geprüft und die Vorplanung fortgeführt, in der für verschiedene Poldervarianten tiefergreifendere Untersuchungen wie beispielsweise hydraulische Modellierungen und erste Baugrunderkundungen durchgeführt werden.

 

Material zum Flutpolder Elster-Luppe-Aue