Weiterer Baustein für einen starken Hochwasserschutz im südlichen SachsenAnhalt: Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann und die Direktorin des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW), Martina Große-Sudhues, haben am heutigen Freitag das neue Absperrbauwerk am Mühlgraben Göbitz im Burgenlandkreis offiziell eingeweiht. Das Siel soll Ostrau sowie weitere Ortschaften der Gemeinde Elsteraue wie Göbitz und Maßnitz künftig besser vor Hochwasser schützen. In den Neubau hat der LHW rund 2,1 Millionen Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) investiert. Das neue Bauwerk ermöglicht die Trennung der Weißen Elster vom Mühlgraben Göbitz. Bei Hochwasser wird es geschlossen, damit es nicht zum Rückstau der Weißen Elster in den Mühlgraben kommt. Dies war zuletzt beim Jahrhunderthochwasser 2013 geschehen; in der Folge wurden die Ortslage Ostrau, Verbindungsstraßen und die Ostrauer Wassermühle überschwemmt.
Um den Hochwasserschutz in der Region weiter zu verbessern, soll zusätzlich der Deich Göbitz auf einer Länge von rund 3,5 Kilometern saniert werden; dies ist 2025 und 2026 geplant. Ursprünglich sollte die Deichsanierung zusammen mit der Errichtung des Siels realisiert werden. Aufgrund langwieriger Verhandlungen zum Erwerb der dafür erforderlichen Grundstücke erfolgt die Umsetzung nun im Anschluss. Bereits instandgesetzt wurden nördlich von Ostrau die Deiche Predel (2016) und Profen (2022) sowie südlich von Ostrau die Siele Bornitz und Draschwitz (2024).
Willingmann betonte: „Das Umweltministerium investiert weiterhin konsequent in den Hochwasserschutz. Dass diese Strategie richtig ist, hat zuletzt das Winterhochwasser zum Jahreswechsel gezeigt. Unsere neuen oder sanierten Deiche und die weiteren Hochwasserschutzanlagen haben diesen Härtetest bestanden und dadurch in Sachsen-Anhalt für einen vergleichsweise milden Verlauf gesorgt. Deshalb werden wir bei unseren Anstrengungen nicht nachlassen, um das Leben der Menschen im Land bestmöglich vor Hochwassergefahren zu schützen und Schäden weitestgehend zu verhindern.“
LHW-Direktorin Martina Große-Sudhues fügte hinzu: „Dank der bereitgestellten EU-Mittel ist es uns gelungen, den Hochwasserschutz für die Bürgerinnen und Bürger in der Region Elsteraue erheblich zu verbessern.“
Den Bauauftrag für das neue Siel hatte eine Firma aus der Region erhalten: Die Naumburger Bauunion GmbH & Co Bauunternehmung KG startete im Februar 2023 mit den Arbeiten. Nach Fertigstellung im August 2024 konnte das neue Absperrbauwerk mit einem offiziellen Scherenschnitt durch den Minister, die LHW-Direktorin und den stellvertretenden Vorsitzenden des Gemeinderates Elsteraue, Hartmut Pleß, eingeweiht werden. Die 257 Kilometer lange Weiße Elster ist ein Nebenfluss der Saale und gehört damit zum Flusssystem Elbe. Sie entspringt im tschechischen Elstergebirge.