Am ehemaligen Standort des Bodewehrs Oschersleben hat der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt (LHW) eine Informationsstätte zu dem Bauwerk errichtet. Sie wurde am 27. Juni 2025 fertiggestellt.
Damit möchte der LHW an das Wehr erinnern, das über Jahrzehnte prägend für die Oscherslebener Stadt-Silhouette war, aber aufgrund seines baulichen Zustandes nicht erhalten werden konnte.
Da der LHW um die Bedeutung des Wehrs für die Oscherslebener weiß, wurden beim Rückbau schützenswerte und gut erhaltene Bauteile sichergestellt und auf einer Schaufläche nahe dem einstigen Standort wiedererrichtet. Zu sehen sind eine Schützentafel sowie ein Modell einer Walze in kleinerem Maßstab. Sie verdeutlichen Passanten die Funktionsweise des ehemaligen Wehrs. Ergänzend wurde eine Säule mit Informationen und Bildern zum Wehr errichtet.
Ursprünglich sollte das Wehr saniert und mit einer Wasserkraftanlage versehen werden. Nach einer hohen Wasserführung der Bode im September / Oktober 2007 wies jedoch die gesamte Baukonstruktion viele Risse auf, so dass eine Sanierung nicht möglich war. Im Falle eines Bruchs des Wehres hätte sich zudem die Hochwassergefahr für die Stadt Oschersleben verschärft.
Der Gewässerabschnitt der Bode wurde nach dem Rückbau naturnah wiederhergestellt. Dies kommt nunmehr der Verbesserung der Gewässerökologie im Sinne der europäischen Wasserrahmenrichtlinie zugute.
Mit Hilfe des Bodewehrs wurde einstmals der Oscherslebener Mühlgraben gespeist. Der Mühlenbetrieb wurde bereits im Jahr 1980 eingestellt. Das Wehr blieb durch seine markante Architektur aber prägendes Bauwerk in der Region. Mit der Informationsstätte soll die Erinnerung an das Wehr lebendig gehalten werden.