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Zentraler Einsatzstab übt für den Ernstfall: Hochwasser, Deichbrüche, Ausfall von Pumpen

Information

Archivfoto vom Winterhochwasser 2023/24

Hochwasser an Elbe, Saale, Weißer Elster und Unstrut mit zwei Deichbrüchen und dem Ausfall mehrerer Pumpen in Schöpfwerken: Dieses Übungsszenario erwartete die Mitarbeiter des Zentralen Einsatzstabes beim Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt (LHW). Die Mitarbeiter des LHW sollten für den Ernstfall geschult werden und sich mit den Abläufen im Zentralen Einsatzstab vertraut machen.

Der Zentrale Einsatzstab (ZES) wird einberufen, sobald eine Hochwasserlage es erforderlich macht. Mitarbeiter des LHW werden dann von ihren eigentlichen Aufgaben freigestellt und in den Hochwasserstab berufen. Der ZES fungiert als Koordinierungsstelle für den internen Kräfte- und Mitteleinsatz bei der operativen Hochwasserabwehr. Er behält im Schichtbetrieb den Überblick über die Gesamtsituation einer Hochwasserlage, koordiniert Bedarfe, organisiert Maßnahmen zur Hochwasserbekämpfung und dokumentiert Entscheidungen. Er ist in der Regel rund um die Uhr besetzt und steht als Ansprechpartner für Landkreise, kreisfreie Städte und die zuständigen Landesbehörden zur Verfügung.

Inwiefern die Abläufe im Zentralen Einsatzstab perfektioniert werden können, das wird die detaillierte Auswertung der Übung zeigen. Für die Mitarbeiter, von denen einige noch keine echte Hochwasser-Situation erlebt haben, war es eine gute Übung, um sich mit der Arbeit im Stab vertraut zu machen.

Bürger können Hochwasserwarnungen und -informationen jederzeit über die Internetseite der Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) abrufen und erfahren dort auch, wo Meldegrenzen und Richtwerte für Alarmstufen überschritten sind. Über die Apps „Meine Pegel“ und „HochwassergefahrST“ sind ebenfalls fortlaufend aktuelle Pegeldaten und ausgerufene Alarmstufen abrufbar. Die App „HochwassergefahrST“ bietet zudem die Möglichkeit, sich Hochwassergefahren- und -risikokarten ortsgenau und für unterschiedliche Hochwasser-Szenarien anzuschauen.

In die Sanierung der Anlagen des Hochwasserschutzes hat das Land Sachsen-Anhalt seit 2002 stetig investiert, rund 1,5 Milliarden Euro seit 2002. 76 Prozent der Deiche entsprechen inzwischen den anerkannten Regeln der Technik. Die Rahmenbedingungen für ein Hochwasserereignis wurden gegenüber der Ausgangslage im Jahr 2002 deutlich verbessert. Damals entsprachen nur 5 Prozent der Deichanlagen den allgemein anerkannten Regeln der Technik.

Der Hochwasserschutz in Sachsen-Anhalt ist auf Ereignisse mit einer hundertjährlichen Wiederkehrwahrscheinlichkeit ausgerichtet.