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Besserer Hochwasserschutz für nördliche Altmark: Willingmann setzt ersten Spatenstich für Schöpfwerk bei Seehausen

Ministertermin

Das Umweltministerium stärkt den Hochwasserschutz im nördlichen Sachsen-Anhalt: Um Siedlungen am Aland im Landkreis Stendal von Drängewasser zu entlasten, wird der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) voraussichtlich bis Ende 2026 ein neues Schöpfwerk nahe des Seehausener Ortsteils Esack (Landkreis Stendal) errichten. Investiert werden knapp 3,9 Millionen Euro aus EU-, Bundes- und Landesmitteln. Den ersten Spatenstich für die neue Hochwasserschutz-Anlage haben Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann und LHW-Direktorin Martina Große-Sudhues heute gesetzt.

Das neue Schöpfwerk senkt den Wasserstand zwischen zwei Aland-Deichen, um Esack und die angrenzenden Flächen bei extremen Hochwassern vor Überflutungen zu schützen. Das dabei anfallende Drängewasser wird in den unterhalb liegenden Gewässerschlauch gepumpt bzw. über die Freischleuse abgeleitet. Diese Variante ist ebenso wirksam wie die andernfalls erforderliche DIN-gerechte Sanierung der Aland-Deiche, aber kostengünstiger. Unter anderem beim so genannten Jahrhunderthochwasser im Sommer 2013 hatte der Aland-Rückstau in die Elbdeich-Wässerung zu Überflutungen geführt.

Willingmann sagte: „Die Menschen im Landkreis Stendal waren in den vergangenen Jahrzehnten ganz besonders von extremen Hochwassern betroffen. Gerade die Jahrhundertfluten 2002 und 2013 haben durch schwere Überschwemmungen zu großen Schäden geführt. Deshalb investieren wir inder Region weiter stark in den Hochwasserschutz. Der Neubau des Schöpfwerks Esack reiht sich dabei in eine lange Liste vieler wichtiger Maßnahmen ein. Nach dessen Fertigstellung sind die Menschen in der Aland-Elbe-Niederung ein gutes Stück sicherer vor verheerenden Fluten, die aufgrund des fortschreitenden Klimawandels künftig noch zunehmen dürften.“

LHW-Direktorin Martina Große-Sudhues bedankte sich bei Ihrem Team für die gute Vorarbeit und hofft, dass die Arbeiten zügig voranschreiten werden. Sie verwies zudem darauf, dass mit dem Generalunternehmer OSTBAU aus Osterburg ein Partner aus der Region für die Umsetzung der Maßnahme gefunden wurde.

Das Schöpfwerk besteht aus zwei vertikal stehenden Rohrgehäusepumpen mit Motor. Dafür wird ein sieben mal sechs Meter großes Gebäude und eine rund zwei Meter breite Freischleuse errichtet. Zusätzlich erfolgt auf rund 200 Metern eine DIN-gerechte Deichsanierung. Der Neubau des Schöpfwerks Esack ist Teil der Landes-Hochwasserstrategie „Stabil im Klimawandel“. Sie umfasst 195 Einzelmaßnahmen mit einem Investitionsvolumen von insgesamt rund 657 Millionen Euro. Seit 2002 wurden in Sachsen-Anhalt rund 1,5 Milliarden Euro in einen nachhaltigen und wirksamen Hochwasserschutz investiert, davon allein knapp 374 Millionen Euro im Landkreis Stendal.

In den vergangenen Jahren wurden Hochwasserschäden am Aland-Deich zwischen Seehausen und Zollbrücke auf rund 1,2 Kilometern Länge beseitigt; aktuell befinden sich zwei Maßnahmen mit einer Gesamtlänge von 5,4 Kilometern in der Umsetzung und eine weitere (2,2 km) in der Planung.